Programm:
Dienstag, 14. Oktober
► 18:00 Uhr
ÜBER UNS – DURCH VIELFALT VERBUNDEN Feierliche Eröffnung mit Literatur & Musik
● Collegium Hungaricum Wien, Hollandstraße 4
Mit:
Aleš Šteger und Jure Tori (Slowenien), Maria Sevilla Paris (Katalonien), Szabó Balázs Bandája (Ungarn)
Moderatoren:
Márton Méhes
Sprachen:
in den Originalsprachen mit deutscher Übersetzung
Veranstalter:
Collegium Hungaricum Wien, Regierung von Katalonien – Vertretung in Mitteleuropa, SKICA – Slowenisches Kulturinformationszentrum Wien
Poesie und Musik sind kraftvolle Mittel, um über uns als Europäer:innen zu erzählen. Unsere Sprachen spiegeln die kulturelle Vielfalt des Kontinents wider, während die Musik Brücken schlägt und verbindet. Bei der feierlichen Eröffnung der EUNIC Literaturtage 2025 begegnen sich Mittel- und Südeuropa in Sprache, Lyrik und Klang – Regionen, die seit jeher als Schnittstellen zahlreicher Kulturen gelten. Das eigens für das Literaturfestival entwickelte Programm bringt diese Vielfalt auch stilistisch zum Ausdruck: experimentell, performativ, jazzig!
Mittwoch, 15. Oktober
► 17:00 Uhr
FÜR ANDERE DA SEIN
Lesung und Workshop für Kinder
● Schulverein Komensky (Sebastianplatz 3, 1030 Wien)
Mit:
Alexandra Natalie Zaleznik (Deutschland), Judita Babnik (Slowenien), Lucie Hášová Truhelková (Tschechien), Anna Zýchová (Tschechien)
Moderation:
Ladislava Adamová
Sprache:
Deutsch, Slowenisch und Tschechisch
Veranstalter:
ACHSE Verlag, Komensky Schulverein, SKICA – Slowenisches Kulturinformationszentrum Wien, Tschechisches Zentrum Wien
Anmeldung erforderlich: ccwien@czechcentres.cz
Auf spielerische Weise “erlesen” und erarbeiten die Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren mit den Lehrerinnen Judita Babnik aus Slowenien und Anna Zýchová aus Tschechien Empathie, Zusammenhalt und zwischenmenschliche, auch generationenübergreifende Beziehungen und was es heißt, für andere da zu sein. In Kleingruppen lesen sie aus den im ACHSE Verlag auf Deutsch erschienenen Büchern Der Opa mit der rosa Hose (Dědeček v růžových kalhotách) und Schnuffel und Hops: Schattentiere zu Besuch (Gobčko in Hopko). Anschließend basteln sie aus recycelten Materialien ein Geschenk, mit dem sie jemandem eine Freude machen wollen.
► 17:30 Uhr
ZWISCHEN SPRACHEN UND KULTUREN
Lesung & Gespräch
● Polnisches Institut Wien (Am Gestade 7, 1010 Wien)
Mit: Veso Portarsky (Bulgarien, Deutschland) und Radek Knapp (Österreich, Polen)
Sprache: Deutsch
Veranstalter:
Bulgarisches Kulturinstitut Haus Wittgenstein, Polnisches Institut Wien
An diesem besonderen Abend treffen zwei Autoren aufeinander, die zwischen den Sprachen und Kulturen leben. Der aus Sofia stammende und in Berlin beheimatete Schriftsteller Veso Portarsky liest aus seinen geistreichen und stimmungsvollen Kurzgeschichten und erzählt vom ganz normalen Wahnsinn eines Bulgaren im Berliner Alltag. Radek Knapp, der als 12-jähriger von Warschau nach Wien kam, reflektiert seine Erfahrungen als Autor in einem mehrsprachigen und multikulturellen Umfeld und liest Fragmente aus seinem letzten Buch Von Zeitlupensymphonien und Marzipantragödien: Notizen eines Möchtegern-Österreichers (Amalthea Signum Verlag, 2020).
► 19:00 Uhr
FLOSKELN, FINTEN, FALSCHE FREUNDE
Lesung und Gespräch über das Übersetzen neuester tschechischer Literatur ins Deutsche
● Literaturhaus Wien (Seidengasse 13, 1070 Wien)
Mit: Karolina Heidinger, Theresa Clauberg
Moderation:
Jelena Semjonowa-Herzog
Sprache: Deutsch
Veranstalter:
Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, Forum Literaturübersetzen Österreich, Literaturhaus Wien, Tschechisches Zentrum Wien
Karolina Heidinger, Gewinnerin des internationalen Susanna-Roth-Übersetzungswettbewerbs 2025 für die deutschsprachigen Länder, stellt einen Auszug aus Kristina Hamplovás Debutroman Lover/Fighter in ihrer prämierten Übersetzung vor. Im Gespräch mit der ehemaligen Gewinnerin Theresa Clauberg blicken sie hinter die Kulissen des Übersetzens vom Tschechischen ins Deutsch, identifizieren falsche Freunde und diskutieren über andere Eigenheiten beim Sprachpaar Tschechisch-Deutsch. Moderiert wird der Abend von Jelena Semjonowa-Herzog.
► 19:30 Uhr
STUMME FRAUENPORTRÄTS WORTREICH
Ein filmisch-literarischer Abend über die Kraft der Frauen, die Weitergabe von Angst und Mut und die weibliche Verbundenheit über Generationen
● Kroatisches Zentrum (Schwindgasse 14, 1040 Wien)
Mit: Sara Jurinčić (Kroatien), Olja Savičević Ivančević (Kroatien), Nora Nadjarian (Zypern)
Moderation:
Barbara Kadletz
Sprache: Film auf Kroatisch mit englischen Untertiteln, Moderation auf Englisch
Veranstalter:
Botschaft der Republik Kroatien in der Republik Österreich in Zusammenarbeit mit Matica Hrvatska Beč, Botschaft der Republik Zypern in Wien
Wie fühlt es sich an, einen Stammbaum zu haben, der nur aus Frauen besteht? Was flüstern die Ahninnen aus ihren stillen Porträts? In ihrem Kurzfilm Valerija begibt sich Sara Jurinčić auf eine Insel, wo die Frauen traditionell das Bild selbst auswählen, das sie nach ihrem Tod auf dem Grab darstellt. Hier stehen die weiblichen Vorfahren im Mittelpunkt und damit auch die Frage, was die Lebenden und die Toten miteinander verbindet. In diesem Geist lesen die Autorinnen und Dichterinnen Olja Savičević Ivančević und Nora Nadjarian aus Texten, die ebenso vom Leid wie vom Mut und der Kraft von Frauen erzählen.
Donnerstag, 16. Oktober
► 19:30 Uhr
POETRY SLAM GOES EUROPE
● COCO Bar (U-Bahn Bogen 34-35, 1080 Wien)
Mit: Thanos Soras (Griechenland), REA (Malta), Tomáš Straka (Slowakei), Martin Malík (Tschechien)
Moderation: Fanny Famos
Sprache:
in den Originalsprachen mit englischen Untertiteln
Veranstalter:
Botschaft der Hellenischen Republik Griechenland, Botschaft der Republik Malta in Österreich, Slowakisches Institut in Wien, Tschechisches Zentrum Wien
Wie klingt eigentlich Maltesisch? Gibt es einen Unterschied zwischen Tschechisch und Slowakisch? Und wie hört sich Poetry Slam auf Griechisch an? Vier Künstler:innen aus vier europäischen Ländern präsentieren in feinster Wortakrobatik ihre selbstgeschriebenen Gedichte. Die Texte werden von den Slam-Poet:innen in ihrer jeweiligen Landessprache vorgetragen und in englischer Übersetzung projiziert. Wie es sich für einen europäischen Poetry Slam gehört, bewertet das Publikum Texte und Performance in einer gemeinsamen Sprache – dem Applaus.
Freitag, 17. Oktober
► 18:30 Uhr
LIEBT MICH – LIEBT MICH NICHT: ZWISCHEN ZÄRTLICHKEIT UND ZERSTÖRUNG
Zweisprachige Lesung mit Live-Musik
● Yunus Emre Enstitüsü (Währinger Straße 6-8, 1090 Wien)
Mit: Zümra Ufuk (Türkei, Österreich), Uğur Çelik (Türkei, Österreich)
Sprache:
Türkisch mit deutscher Übersetzung (live projiziert)
Veranstalter:
Yunus Emre Enstitüsü – Türkisches Kulturzentrum
Die Autorin Zümra Ufuk liest zweisprachig aus ihrem poetischen Essay Seviyor – Sevmiyor (Liebt mich, liebt mich nicht), einem Werk aus ihrem Buch Yas Tutulması (Trauerfinsternis). Ein Text über die Sehnsucht nach Liebe und die Grausamkeit, die manchmal mit ihr einhergeht – zart, universell, verstörend. Begleitet wird die Lesung von dem Musiker Uğur Çelik, der auf einer Ney, der traditionellen türkischen Rohrflöte, spielen wird.
Samstag, 18. Oktober
► 18:00 Uhr
DIE GRENZEN DES UNMÖGLICHEN
Zweisprachiges Gespräch
● Buchhandlung List (Porzellangasse 36, 1090 Wien)
Mit: Deborah Gambetta (Italien) und Dirk Stermann (Deutschland und Österreich)
Moderation und Dolmetschen: Silvia Chiarini
Sprache:
Deutsch und Italienisch mit Konsekutivübersetzung
Veranstalter:
Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, Deutsche Botschaft Wien, Italienisches Kulturinstitut Wien
Schmal ist der Grat, an dem das Genie in den Wahnsinn kippt. In ihrem Buch Unvollständigkeit. Eine Geschichte über Kurt Gödel (Incompletezza. Una storia di Kurt Gödel, Ponte alle Grazie, 2024) porträtiert die italienische Autorin und Premio-Strega-Finalistin Deborah Gambetta den bedeutenden österreichischen Mathematiker, dessen Leben zwischen Genie und Wahnsinn schwankte. Ebenso einen Exzentriker, wenn auch ganz anderer Natur, stellt Dirk Stermann in seinem soeben erschienenen Roman Die Republik der Irren (Rowohlt Verlag, 2025) vor: Gabriele D’Annunzio, Dichter, Kriegsheld und glühender Nationalist, ruft die Republik aus. In Fiume soll nun der verrückteste Staat der Weltgeschichte entstehen. Zwei Autor:innen im Dialog zwischen Vernunft und Subversion und die Grenzen des Unmöglichen.